Funktionssteuerung im Vielzeller

Funktionsteilung benötigt eine Koordination. Wer macht dies und wie?
  1. Einzeller sind evolutionär entwickelt. Wegen der Entrophie sind diese offene Systeme. Mittels energetischen Aufwand müssen sich diese der Entrophie wehren.
  2. Durch die Energieabhängigkeit besteht ein Druck zur Einsparung an benötigter Energie.
  3. Arbeitsteilung/Funktionsteilung erhöht die Effektivität. Adam Smith hat dies am Beispiel der Nadelfabrik verständlich erklärt. Der Einsparungeeffekt lässt sich mathematisch berechnen, ( siehe). Wegen Punkt 2 ist Arbeits-/Funktionsteilung in geordneten Systemen zwangsläufig.
  4. Dies ergibt einen Konflikt. Die einzelne Zelle strebt weiterhin nach Einsparung und muss jetzt tun für andere Zellen. Das Optimum aus der Sicht der einzelnen Zelle ist gemäß Punkt 2 viel nehmen und wenig tun.
  5. Aber dieser Konflikt ist lösbar. Das funktionelle Teil bzw.Zelle muss dann optimal versorgt werden, wenn dieses seine funktionelle Leistung in der benötigten Menge erfüllt. Bei keiner oder wenig oder zuviel an funktioneller Leistung gibt es keine oder wenig Energie. Erst bei einer Aktivität in benötigter Menge erfolgt die optimale Versorgung. Und da der funktionelle Teil diesen Zustand gemäß Punkt 2 anstrebt, wird dieses funktionelle Teil genau in der richtigen Menge funktionell aktiv. Damit wäre nicht nur der im Punkt 3 erwähnte Konflikt gelöst, sondern die Verteilung steuert auch die benötigte Menge an benötigter Funktion.
  6. Wie die Verteilung realisieren? Der Verteiler ist doch selbst ein funktionelles Teil. Gemäß Punkt 2 wird dieser nur widerwillig Energie für andere abgeben. Aber es gibt eine Lösung.
  7. Beispiel
  8. Dieses Beispiel zeigt einen Lösungsansatz:
    Funktionell abhängige Teile werden aus einem Energiepool versorgt.

    Der Verteiler ist also kein funktionelles Teil, sondern ein Prinzip, bestehend aus vielen kleinen Energiepools zwischen den funktionellen Teilen. Es bedarf also keiner Verteilung durch ein gesondertes funktionelles Teil, sondern nur vieler kleiner Energiepools zwischen den jeweils funktionell abhängigen Teilen.

Zusammenfassung

  1. In einem funktionellen System ist die Energieverteilung zwingend notwendig. Ansonsten zerfällt das System.
  2. Wenn in einem System eine Funktion mangelhaft realisiert wird, so nicht das funktionelle Teil schuld, sondern die Verteilung hat versagt.
  3. Je mehr funktionelle Teile, desto aufwendiger die Verteilung.
  4. Es scheint paradox: Wegen der Energieeinsparung expandiert ein funktionelles System. Die Effizienz bewertet zwischen einzelnen funktionellen Teilen und nicht über das Gesamtsystem. Würde nur das Gesamtsystem bewertet, würde dieses auf minimaler Existenz stagnieren.
  5. Wegen des Energiebedarfs müssen geordnete Systeme offen sein. Der Effizienzdruck durch den Bedarf bewirkt Anpassung und dies ist verschieden möglich (Abgrenzung, Bewegung usw.).

Anwendung/Beispiele


April 2021