Funktionsteilung benötigt eine Koordination. Wer macht dies und wie?
Einzeller sind evolutionär entwickelt. Wegen der Entrophie sind diese offene Systeme. Mittels energetischen Aufwand müssen sich diese der Entrophie wehren.
Durch die Energieabhängigkeit besteht ein Druck zur Einsparung an benötigter Energie.
Arbeitsteilung/Funktionsteilung erhöht die Effektivität. Adam Smith hat dies am Beispiel der Nadelfabrik verständlich erklärt. Der Einsparungeeffekt lässt sich mathematisch berechnen, ( siehe). Wegen Punkt 2 ist Arbeits-/Funktionsteilung in geordneten Systemen zwangsläufig.
Dies ergibt einen Konflikt. Die einzelne Zelle strebt weiterhin nach Einsparung und muss jetzt tun für andere Zellen. Das Optimum aus der Sicht der einzelnen Zelle ist gemäß Punkt 2 viel nehmen und wenig tun.
Aber dieser Konflikt ist lösbar. Das funktionelle Teil bzw.Zelle muss dann optimal versorgt werden, wenn dieses seine funktionelle Leistung in der benötigten Menge erfüllt. Bei keiner oder wenig oder zuviel an funktioneller Leistung gibt es keine oder wenig Energie. Erst bei einer Aktivität in benötigter Menge erfolgt die optimale Versorgung. Und da der funktionelle Teil diesen Zustand gemäß Punkt 2 anstrebt, wird dieses funktionelle Teil genau in der richtigen Menge funktionell aktiv. Damit wäre nicht nur der im Punkt 3 erwähnte Konflikt gelöst, sondern die Verteilung steuert auch die benötigte Menge an benötigter Funktion.
Wie die Verteilung realisieren? Der Verteiler ist doch selbst ein funktionelles Teil. Gemäß Punkt 2 wird dieser nur widerwillig Energie für andere abgeben. Aber es gibt eine Lösung.
Beispiel
Ein Gesamtsystem bestehe aus den beiden funktionellen Teilen A und B. Beide sind voneinander abhängig und haben ein gemeinsames Energiereservoir. A kann die Funktion A effektiver, also mit weniger Energieaufwand erfüllen. Umgekehrt erfüllt B die Funktion B effektiver.
Jetzt vernachlässigt A seine Funktion, B muss nun selbst wieder die Funktion A erfüllen.
Dies bedeutet, der Energieverbrauch steigt. B braucht eben für die Funktion A mehr als der funktionelle Teil A.
Durch das gemeinsame Reservoir hat nun auch A weniger.
Die Vernachlässigung durch A verschlechtert die Energiebilanz. Der optimale Zustand, auch für A, ist gestört.
Dieses Beispiel zeigt einen Lösungsansatz:
Funktionell abhängige Teile werden aus einem Energiepool versorgt.
Der Verteiler ist also kein funktionelles Teil, sondern ein Prinzip, bestehend aus vielen kleinen Energiepools zwischen den funktionellen Teilen.
Es bedarf also keiner Verteilung durch ein gesondertes funktionelles Teil, sondern nur vieler kleiner Energiepools zwischen den jeweils funktionell abhängigen Teilen.
Zusammenfassung
In einem funktionellen System ist die Energieverteilung zwingend notwendig. Ansonsten zerfällt das System.
Wenn in einem System eine Funktion mangelhaft realisiert wird, so nicht das funktionelle Teil schuld, sondern die Verteilung hat versagt.
Je mehr funktionelle Teile, desto aufwendiger die Verteilung.
Es scheint paradox: Wegen der Energieeinsparung expandiert ein funktionelles System. Die Effizienz bewertet zwischen einzelnen funktionellen Teilen und nicht über das Gesamtsystem. Würde nur das Gesamtsystem bewertet, würde dieses auf minimaler Existenz stagnieren.
Wegen des Energiebedarfs müssen geordnete Systeme offen sein. Der Effizienzdruck durch den Bedarf bewirkt Anpassung und dies ist verschieden möglich (Abgrenzung, Bewegung usw.).
Anwendung/Beispiele
Die Effizienz bewertet den Aufwand zum Nutzen. Eine Aktion bewirkt Aufwand (tätig wird das funktionelle Teil 1) und dies ergibt einen Nutzen für das funktionelle Teil2. Die Bilanz errechnet sich aus dem Aufwand zum Nutzen. Die Bilanz ist die Summe zwischen Aufwand und Nutzen. Genau dies realisieren die kleinen Energiepools.
Neurobiologie: Die Astrozyten realisieren die kleinen notwendigen Nährstoffreservoirs. Jetzt passen die Anatomie und Physiologie der Astrozyten. Wer sonst könnte die existenziell notwendige Energieverteilung im Organismus realisieren?
Ein Handwerker erhält nach Fertigstellung seinen Lohn. Aber eben nur, wenn die Leistung erbracht wurde. Der Auftraggeber prüft. Wegen der Entlohnung bemüht sich der Handwerker. Beide, Auftraggeber und Auftragnehmer, überwachen sich gegenseitig. Es braucht keines Dritten. Würde der Auftaggeber nicht prüfen, so wäre nach Punkt 2 schlechte bze. überteuerte Rechung zu erwarten.
Mandeville: "Der Allerschlechteste sogar fürs Allgemeinwohl tätig war". Erst bei Leistung erfolgt eine Entlohnung.